Als Vorfrühling wird im Allgemeinen die Zeit von Mitte Februar bis Ende März bezeichnet. Charakteristisch für diese Zeit sind die noch kahlen Äste der Bäume, wie sie Fritz Overbeck hier und in zahlreichen anderen Werken darstellt.
Im Vordergrund des Gemäldes befindet sich ein schmaler Wasserlauf, der die ganze Bildbreite einnimmt. Mit der Spiegelung der Wolken im Wasser erreicht Overbeck, dass die Farben des Himmels sich im unteren Teil des Bildes wiederholen. Dadurch werden die dunklen Braun- und Grüntöne des vorderen Bereichs aufgelockert. Die sehr detailliert dargestellten, dünnstämmigen Bäume, die am rechten und linken Rand des Bildes emporragen, rahmen das Hauptmotiv ein. Indem ihre Kronen am oberen Bildrand abgeschnitten sind, schaffen sie eine Nähe zum Betrachter: Man meint, direkt unter den Bäumen zu stehen. Ein Steg, der über den Bach führt, lädt außerdem dazu ein, das Bild in Gedanken zu betreten und damit die durch den Wasserlauf geschaffene Barriere zu durchbrechen.
Deutlich wird an diesem Bild, dass die Menschen im Werk von Overbeck nur eine untergeordnete Rolle spielten und sein Fokus allein auf der Landschaft lag. Erst bei genauerem Hinsehen werden kleine angedeutete Figuren von Bauern erkennbar, die ihrem Tagewerk nachgehen.
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