Pieter Claesz. zählt zu den wichtigsten Vertretern der Haarlemer Stilllebenmalerei und war auf Mahlzeitenbilder spezialisiert. Das Bremer Bild zeigt eine beendete Zwischenmahlzeit. Die wenigen Speisen und Tafelgegenstände stehen zusammengeschoben auf der Tischecke. Sie sind in einer grau-grünen und silbrigen Farbigkeit gehalten und mittels des Lichteinfalls minutiös in ihrer Oberflächenbeschaffenheit beschrieben. Über das ästhetische Spiel hinaus liegt dem Bild ein tiefe Symbolik zugrunde, die Claesz.’ Zeitgenossen zu lesen wussten: Wein und Brot deuten auf den eucharistischen Kontext, die Johannisbeeren stehen für das Blut Christi und weisen auf die Passion. Hering und Bier kontrastieren als Fastennahrung zu dem saftigen Schinken, auf den das spitze Messer gerichtet ist. Claesz. stellte hier also Motive von Enthaltung und Völlerei zusammen und machte so das Fasten als Mittel gegen die Versuchung zum eigentlichen Thema seines Bildes.
de